Die 1B hat das Buch „Hexen hexen“ von Roald Dahl gelesen und daraufhin selbst eine Vorgeschichte, in Form eines Märchens, zum Buch geschrieben. Titel: Warum Hexen Kinder hassen.
Lina hat darauf eine gute Antwort gefunden! Aber lest selbst ihre Geschichte, viel Spaß…
WARUM HEXEN KINDER HASSEN von LINA WACHA, 1B
Es war einmal ein junges Mädchen. Das hieß Petra und war sechs Jahre alt. Das Mädchen stand kurz vor ihrer Einschulung. Jetzt war es so weit, sie zog ihr Lieblingskleid an. „Petra, kommst du endlich!“, schrie ihr Vater. Zwischen ihren Eltern ging sie Hand in Hand, ihre Mutter fröhlich, ihr Vater glücklich, sie selbst auch. „Was will man mehr?“, dachte sie. Das Schulhaus war groß und grau, die Wand bröckelte überall herunter, man dachte, das Haus stürze gleich ein. Petra war misstrauisch und sagte: „Ich habe mir das irgendwie bunter vorgestellt, Mama.“ Sie war das einzige Kind mit einem farbenfrohen Gewand, die anderen Kinder hatten alte, schwarze Sachen an. Jetzt begannen sie zu tuscheln und zu kichern. Petra fühlte sich nicht mehr wohl, sie ging aber mutig mit ihrem Vater und ihrer Mutter ins Gebäude hinein. Auch innen war das Haus nicht bunter. Es hingen keine einzigen Bilder an der kaputten Wand. Nun gingen die drei zu einem Blatt, darauf stand, in welche Klasse Petra kommt. „Du bist in der 1C“, stellte ihre Mutter fest. Ihr Vater guckte nochmals hin und sagte erstaunt: „Und ihr seid dreißig Kinder.“ „Da werden sicher nette dabei sein“, dachte Petra.
Als sie ohne ihre Eltern den Klassenraum betrat, drehten sich alle Kinder zu ihr um und fingen an zu lachen. Petra sah Namenskärtchen auf dem Tisch liegen. Sie saß in der vorletzten Reihe neben einem unsympathischen Mädchen, das Lia hieß. Es klingelte. Eine große, dünne Frau kam herein, sie hatte ein dunkelbraunes Kleid an, das bis zum Boden ging und sie trug eine aufwändige Steckfrisur. Ihr Blick war alles andere als nett. „Mein Name ist Annelise Bauer und wer redet, kommt zu Herrn Direktor Triomin!“, brüllte sie. Frau Bauer sagte: „So, und jetzt machen wir die Klassenliste. Wer aufgerufen wird, steht auf, verstanden?“ „Ja, Frau Bauer“, antwortete die Klasse. Petra wusste, sie würde die Letzte sein, sie hieß nämlich Zylox. Es stimmte. Sie war die Letzte. „Petra Zylox“, rief Frau Bauer. Petra stand auf. Annelise musterte sie und dann schrie sie los: „Was fällt dir ein, in so einem Kleid herumzulaufen! Morgen ziehst du dir gefälligst etwas anderes an!“ „Ab…, aber das ist doch mein Lieblingskleid“, stotterte Petra. Nach vier Stunden lief das Mädchen nachhause.
Ihre Eltern standen schon mit offenen Armen da, aber Petra lief an ihnen vorbei, verdattert sahen sich ihre Eltern an. Das Mädchen rannte mit großen Schritten die Treppen in ihr Zimmer empor. Sie schmiss sich auf ihr grünes Bett und starrte auf die pinke Wand. Nachdem sie eine halbe Stunde einfach nur dagelegen hatte, klopfte es und ihre Mutter steckte den Kopf zur Tür herein. Sie setzte sich neben Petra auf das Bett und nahm sie in den Arm. Petra weinte und weinte, als sie dann endlich sagte: „Ich brauche morgen etwas Schwarzes zum Anziehen.“ „Du hast aber nichts, du hast nur bunte Sachen. Ich habe aber ein graues Kleid, das sich mit einem braunen Gürtel befestigen lässt.“ „Super“, schniefte Petra. Am nächsten Tag ging sie mit einem guten Gefühl in die Schule.
Kurz vor dem Eingang kam ihr Frau Bauer mit einem freundlichen Lächeln entgegen. „Toll, dass du dir etwas Dunkles angezogen hast, ich freue mich auf den Unterricht mit deiner Klasse und dir“, sagte sie fröhlich. „Ich mag euch“, antwortete Petra erstaunt. Annelise ging bei dem Lehrereingang hinein. Als das Mädchen in den Schulhof eintrat, sah sie ein Plakat. Dort stand: „Petra ist eine bunte Kuh“ darauf. Nun drehte sie sich einmal herum und bemerkte überall Kinder, alle aus der gesamten Schule standen da. Jetzt trat Lia, ihre Sitznachbarin, hervor und rief: „Jetzt los, Attacke! Werft die Hundeköttel auf sie!“ Petra aber rannte flink hindurch und versteckte sich hinter einem Busch in der Nähe des Zaunes. Doch plötzlich sah sie eine kleine Tür im Zaun, die einen Spalt offen stand. Schnell flitzte Petra hinein.
Dort drinnen befand sich ein kleiner Raum, mit einem kleinen Tisch, auf dem eine Kerze brannte. ln einem kleinen Stuhl saß eine ältere Dame und schlief. „Guten Tag“, sagte Petra leise. Die Frau schreckte hoch. Es war Annelise, sie sagte: „Endlich, ich habe schon auf dich gewartet.“ „Okay“, antwortete Petra. „Komm, setz dich“, bot Frau Bauer an. Das Mädchen gehorchte und setzte sich auf einen rostigen Stuhl. „Du willst sicher alles wissen, oder?“, fragte Annelise. „Ja, Sie haben recht“, antwortete Petra. „Also, es ist so, du hast sicher mitgekriegt, dass ich sehr streng war gestern. Das kommt davon, dass ich Kinder hasse, weil ich früher gemobbt wurde, so wie du. Aber dann habe ich einen Trank getrunken, den ich auf der Straße gefunden habe und plötzlich war ich eine Hexe. Ja, du hast richtig gehört, für mich stinken Kinder nach Hundeköttel. Ich war plötzlich die Oberhexe, ich hatte keine Zehen mehr, bekam Krallen und musste eine Maske tragen und jetzt sollst du meine Nachfolgerin werden, weil du auch gemobbt wirst von Kindern, die dich mit Hundeköttel beschießen, das ist Schicksal“, erzählte sie.
„Wow“, sagte Petra. Mehr fiel ihr in diesem Moment nicht ein. “Ich habe dir eine Hexenakademie zusammengestellt von Mädchen, die auch gehänselt wurden. Also, willst du?“, fragte Annelise. „Unter einer Bedingung: Nämlich, dass Sie Ihre Maske abnehmen, einverstanden?“, bat Petra. Frau Bauer überlegte nicht lange und sagte: „Wird gemacht!“ Sie zog ihre Maske herunter und dann sah man es. Für Petra war es das schlimmste Gesicht, das sie je gesehen hatte. Mit Warzen bedeckt, aber eins fiel ihr sofort auf: Aus Annelises Rücken ragte ein fetter Klumpen hervor. Jetzt klatschte Frau Bauer in die Hände und rief: „Mädels, darf ich euch eure Chefin vorstellen: Petra Zylox.“ Nun traten sicher hundert Jugendliche in den Raum. Petra starrte sie an und dachte sich: “Ich bin eine Chefin, ja, und die Kinder da draußen werden sich noch wundern!“
„So! Jeder nimmt sich einen Becher! Dort ist der Trank drin. Jeder, außer Petra, die bekommt einen anderen, der stärker ist“, befahl Frau Bauer. Auf Drei nahmen sie alle einen Schluck, dann Stille,Totenstille, und plötzlich – DONG – ein greller Strahl. Dann war alles wieder normal. „So, die Wirkung wird in drei bis vier Tagen einsetzen!“, erklärte Annelise. Sie gingen aus dem kleinen Raum, verabschiedeten sich und liefen alle fröhlich nachhause. „Jetzt können sich aber die Kinder gefasst machen. Jetzt ist mein Leben perfekt! Ich hasse Kinder und bin Oberhexel“, sagte Petra zu sich. Sie ließ einen Freudenschrei und ging nachhause.
Liebe Lina!
Habe die Geschichte jetzt gerade erst entdeckt und sie wirklich sehr spannend, aber auch gruselig gefunden. Vor allem die Beschreibung von Annelise finde ich ganz schaurig.
Trotzdem schaffst du es, dass man gerne mehr erfahren möchte über diese eigenartige Lehrerin. Wirklich gut!
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Das ist eine gut geschriebene Geschichte, allerdings ziemlich „creepy“ (das heißt ungefähr dasselbe wie „gruselig“, ist aber unangenehmer), und sie hinterlässt ein sehr seltsames Gefühl im Bauch – vor allem das, was am Schluss mit Petra passiert.
Man wünscht sich eigentlich eine Fortsetzung…
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Sorry, ich hab es erst jetzt kapiert: Der Roman von Roald Dahl IST die Fortsetzung! Muss ich lesen…
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Diese Geschichte gefällt mir sehr gut! Du beschreibst großartig, wozu Mobbing führen kann.
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Tolle Geschichte Lina! Ich habe sie ganz gespannt gelesen!
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